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„Klassik nach Wunsch“, 18. Juli 2014: Klavierkonzert mit Sheila Arnold

Herausragende Interpretation. Brillante Technik. So feierte die Goslarsche Zeitung den Auftritt der Pianistin Sheila Arnold beim Abschlusskonzert der 44. Harzburger Musiktage. Muss man mehr sagen, um auch bei der 45. Auflage der Internationalen Festspiele einen großen Sheila-Arnold-Konzertabend zu versprechen? Geboren im südindischen Tiruchirapalli wuchs Sheila Arnold in Deutschland auf. Ihre Lehrer waren Prof. Heidi Köhler und Prof. Karl-Heinz Kämmerling. Erfolge bei Internationalen Wettbewerben sowie zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen wie der Mozartpreis der Mozartgesellschaft Wiesbaden zogen zahlreiche Engagements in den großen Konzertsälen rund um den Globus nach sich. Ein besonderer Schwerpunkt ihres Repertoires liegt bei den Werken W. A. Mozarts. Seit acht Jahren ist Sheila Arnold „glückliche Mutter eines wunderbaren Kindes“, das ihr auch musikalisch eine neue Leidenschaft erschloss: Wenn es ihre Zeit erlaubt, beteiligt sie sich am internationalen Projekt Rhapsody in School, das weltbekannte Musiker in Schulen führt. Sheila Arnolds erfolgreiches Kinder-Musik-Theaterstück „Wolferl auf Reisen“ begeistert vor allem Grundschulkinder. Parallel zu ihren vielfältigem Engagements unterrichtet Sheila Arnold als Professorin an der Musikhochschule Köln und gibt regelmäßig Meisterkurse.

Sheila Arnold im Internet

Die Werke

Mit dem im tanzenden Wien seiner Zeit so geliebten Walzer fremdelte Schubert erkennbar. Mit seinen 12 Deutschen Liedern, Ländler genannt (D790), verband er Motive der Volksmusik mit der Kunstmusik – und schuf grandiose und beliebte Klavierwerke. Seine „Images“ ordnete der französische Komponist Claude Debussy selbst gut ein: „Ich glaube, ohne falsche Eitelkeit, dass diese drei Stücke [...] ihren Platz in der Klavierliteratur einnehmen werden, [...] zur Linken Schumanns und zur Rechten Chopins.“ In jedem Fall gehören die virtuosen „Reflets dans l'eau“ zu den beliebtesten Klavierwerken Debussys, der sie gleich zwei Mal komponierte. Beim zweiten Mal nach eigenem Bekunden „unter völlig neuen Gesichtspunkten und nach den neuesten Entdeckungen der harmonischen Chemie" – die das Publikum bis heute anspricht. Mit der im Stil einer Sarabande geschriebenen „Hommage à Rameau“ erweist Debussy dem barocken Jean-Philippe Rameau die Ehre. Und auch das „Movements” weist deutliche Bezüge zu barocken Vorbildern auf. Filmfreunde werden aufhorchen, wenn Frederic Chopins Ballade g-Moll op.23 erklingt. Und sie tun es aus zwei Gründen sehr zu Recht: Zum einen ist Chopins erste Ballade ein Meisterwerk, zum anderen spielt sie eine zentrale Rolle in Roman Polanskis großartigem Film „Der Pianist“. Mit einem fantastischen Brahms beschließt Sheila Arnold ihr Programm und stimmt das Festival-Publikum auf das Abschlusskonzert ein. Die Variationen und Fuge über ein Thema von G. F. Händel op. 24 sind ein kompositorischer Ausflug Johannes Brahms‘ ins Barock, den Richard Wagner staunend quittierte: „Man sieht, was sich in den alten Formen noch leisten lässt, wenn einer kommt, der versteht sie zu behandeln.“