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Noten in der Bank, 16. Juli 2014: duoApeiron Johannes Fischer/Nari Hong

Johannes Fischer

Es ist ein ungewöhnlicher Konzertsaal, in den schon traditionell am Festival-Mittwoch während der Harzburger Musiktage eingeladen wird: Die Harzer Volksbank eG in Bad Harzburg. Das Bankhaus gehört zu den treuesten Förderern der Internationalen Festspiele und präsentiert mit den „Noten in der Bank“ ein Konzert, das stets zu den Perlen des Programms gehört.

duoApeiron

Flöte und Schlagzeug. Die Besetzung ist ebenso außergewöhnlich wie spannend. Als „duoApeiron“ haben sich Nari Hong und Johannes Fischer der Kombination dieser beiden ältesten Instrumente der Menschheitsgeschichte verschrieben. Die rhythmische Energie der Schlaginstrumente verbinden sie mit den lyrischen Tönen der Flöte zu einem in seiner Klangvielfalt einzigartigen kammermusikalischen Dialog. Das Musikerpaar begab sich vor drei Jahren mit seinem Programm „Time Travel“ auf eine Zeitreise durch die klassische und zeitgenössische Musik. Eine Expedition, die wohl nie abgeschlossen sein wird und auf die Nari Hong und Johannes Fischer ihr Publikum immer wieder aufs Neue mitnehmen. Nari Fischer, geb. Hong, machte sich durch internationale Konzerttätigkeit als Solistin auf zahlreichen Festivals in Europa, Amerika und Asien einen Namen. Johannes Fischer erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen als Komponist und Schlagzeuger. Beim 56. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2007 wurde er mit dem 1. Preis, dem Publikumspreis sowie drei weiteren Sonderpreisen ausgezeichnet. Der Musiker unterrichtet u.a. am Conservatorio della Svizzera Italiana in Lugano (Schweiz) und ist seit 2009 Professor an der Musikhochschule Lübeck.


Das duoApeiron im Internet

Die Werke

Die zeitgenössischen Komponisten Yasuo Sueyoshi, Heinz Holliger, Steve Reich, John Cage und der Percussionist Johannes Fischer selbst (in einem Fall gemeinsam mit seiner Partnerin Nari Hong) liefern die „Noten in der Bank“ für den Auftritt des „duoApeiron“. Das bekannteste Werk des 1937 geborenen Sueyoshi ist „Mirage pour Marimba“, doch auch mit „Correspondence V“ für Percussion und Flöte setzte der Japaner Maßstäbe. Der Schweizer Weltklasse-Oboist, Dirigent und Komponist Heinz Holliger steuert das 1984 entstandene „Schlafgewölk (für Altflöte und Tempel)“ zu dem Konzertabend bei.
Steve Reich gilt als Vater der „Minimal Music“ und gewann 2009 den Pulitzer-Preis für Musik. Ähnlich wie Lou Harrison sprengt Reich das gewohnte Instrumentarium. Sein „Vermont Counterpoint“ schrieb er für Flöte und Tonband. Lou Harrison experimentiert in seinen Schlagzeugstücken gern mit Alltagsgegenständen. Von ihm wird das „Concerto for Flute and Percussion“ zu hören sein.
In der Harzregion bekannt ist derweil seit dem 5. September 2001 John Cage. An diesem Abend startete in Halberstadt in der St.-Burchardi-Kirche die Aufführung seines Orgelwerks „ORGAN²/ASLSP“. Wobei ASLP für „as slow as possible“ (so langsam wie möglich) steht. Dies wird in Halberstadt umgesetzt. Der letzte Ton des „langsamsten Orgelwerks der Welt“ soll nach 639 Jahren verhallen. Cages ursprünglich für Klavier geschriebenes Werk „Dream“ klingt auch in der Bearbeitung für Flöte und Schlagzeug nach rund sieben Minuten aus.