Zurück

Eröffnungskonzert, 14. Juni 2013: Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Solist: Roman Kuperschmidt, Klarinette. Werke von Mendelssohn, Mozart und Beethoven

Eröffnet werden die 44. Harzburger Musiktage am 14. Juni im Kursaal mit großem Orchester und vor allem großer Musik. Zeit zum Träumen und zum Schwelgen werden schon die ersten Klänge bieten. Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Juri Gilbo eröffnet die Festspiele mit Mendelssohns Ouvertüre zum Sommernachtstraum. Mit dem Solisten Roman Kuperschmidt wird Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur präsentiert und Beethovens 7. Sinfonie beschließt den festlichen Auftaktabend.

Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg ist ohne Frage einer der bedeutendsten musikalischen Botschafter ihres Landes. Das Orchester ist dank seines außergewöhnlich breitgefächerten Repertoires mit rund 90 Konzerten pro Saison einer der gefragtesten Klangkörper Europas, gastiert in allen wichtigen Konzerthäusern und auf renommierten Festivals. Eine CD des Orchesters, die bei SONY MUSIC erschienen ist, wurde mit dem begehrten „Editor’s Choice“ des bekannten britischen Gramophone-Magazines ausgezeichnet.

Chefdirigent Juri Gilbo schuf mit dem Spitzenorchester durch die Verbindung der legendären russischen Streicherschule mit den westeuropäischen Bläsertraditionen einen unverwechselbaren Klang. Der 1968 in St. Petersburg geborener Musiker zählt zu den aufregendsten Talenten der neuen Dirigentengeneration. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 2007 mit einem sensationellen Debüt in der Berliner Philharmonie mit Standing Ovation.

Als „russischen Edelstein“ würdigt die russische Kulturkritik den Ausnahme-Klarinettisten Roman Kuperschmidt. Der 39-Jährige studierte am Russischen Staatskonservatorium sowie in Deutschland in Karlsruhe und Frankfurt. Im zarten Alter von 12 Jahren gab er sein erstes Solo-Konzert mit der Russischen Staatsphilharmonie Kazan. Im Verlauf seiner glänzenden Karriere heimste Roman Kuperschmidt viele internationale Preise, unter anderem beim DAAD-Wettbewerb in Frankfurt/ Main, ein. Neben seinen gefeierten Klassik-Interpretationen erwarb sich Kuperschmidt auch einen herausragenden Ruf als Klezmer-Interpret.

Die Werke

Felix Mendelssohn Bartholdys „Ein Sommernachtstraum“ gehört zu den meistgespielten Werken des Komponisten, vor allem der enthaltene Hochzeitsmarsch ist weltweit bekannt. Die Ouvertüre (Allegro di molto) des aus elf Sätzen bestehenden Werkes vollendete Mendelssohn 1826. Er war gerade einmal 17 Jahre alt, als er die Noten setzte, die das Meisterwerk bis heute zu einem der großen Klassiker auf allen Musikbühnen machen und Shakespeares Schauspiel in eine formvollendete und einfühlsame Sprache der Musik übersetzen.

Wolfgang Amadeus Mozarts „Konzert in A-Dur KV 622 für Klarinette und Orchester“ ist das letzte Instrumentalwerk des Komponisten, vollendet im Todesjahr Mozarts 1791. Uraufgeführt wurde das Konzert in Prag. Es ist ein Paradestück für die Klarinette, deren Klang sich wie ein Sologesang faszinierend über dem Orchester erhebt. In der Orchesterbesetzung verzichtet Mozart auf Oboen und Klarinetten und verhilft der Solo-Klarinette damit zusätzlich zu einer Sonderstellung. Die Eingängigkeit des virtuosen Werkes wird durch eine moderne Wandlung belegt: Es gibt wenig klassische Stücke, die so oft in Kinofilmen erklingen.

Ludwig van Beethovens „Symphonie Nr. 7, A-Dur; op. 92“, spaltete die Musikwelt. Carl Maria von Weber wollte Beethoven gar „ins Irrenhaus“ schicken lassen, während Romain Polland von einer „Orgie des Rhythmus“ schwärmte und Richard Wagner den Begriff der „Apotheose des Tanzes“ prägte. Tatsächlich prägt der Rhythmus die vier Sätze und schafft im Ergebnis einen strahlend- festlichen Gesamtcharakter, der auch „die Siebte“ zu einem vom Publikum gefeierten Werk werden ließ.